Sandstein - Ein Naturstein mit hohem Sandanteil ist nicht immer weich - Die Beitragsserie zu unseren Gesteinsarten

Sandstein - Ein Naturstein mit hohem Sandanteil ist nicht immer weich - Die Beitragsserie zu unseren Gesteinsarten

Beim Naturstein Sandstein wird oft von einem eher weichen Gestein ausgegangen. Der durch Ablagerung und Pressung entstandene Naturstein variiert stark. Je nach Zusammensetzung kann der passende Sandstein für fast alle baulichen Zwecke eingesetzt werden. Das gilt auch für die große Auswahl an Farben und Texturen.

Sandstein - Ein Naturstein mit hohem Sandanteil ist nicht immer weich - Die Beitragsserie zu unseren Gesteinsarten nur bei Stein | Splitt | Kies

Naturstein als Baustoff und zur Dekoration wird seit Jahrtausenden verwendet. Sandstein ist ein Produkt aus Sedimentation. In der Erdgeschichte hat sich aus zersetzten Gesteinen Sand gebildet. Zusammen mit bindenden Mineralien und organischen Stoffen hat hoher Druck zur Sandsteinbildung geführt. Sandstein wir als solcher definiert, wenn er mindestens zur Hälfte aus Quarz besteht. Die Korngröße in diesem Naturstein liegt zwischen 0,063 und zwei Millimeter. Die bindende und zusammenhaltende Wirkung wird von vier unterschiedlichen Inhaltsstoffen erzeugt. Bei von der Natur "gebackenem" Sandstein entsteht die sogenannte quarzitische oder kieselige Bindung. Auch Eisen in mineralischer Form kann binden, ebenso wie Kalk beim karbonatischen Sandstein. Die vierte und weichste Sandsteinbindung bilden Tonmineralien aus Feldspäten und Wracken.

Haltbarkeit und Verwitterung von Sandgesteinen

Die Art der bindenden Inhaltsstoffe beeinflussen Haltbarkeit, Verwitterung und Verwendungsmöglichkeit. Dazu kommen Faktoren wie Alter, Druck bei der Sedimentation und eingelagerte organische Rückstände von Lebewesen. Alle Sorten mit Tonmineralien sind weich, witterungsanfällig und empfindlich gegen Nässe. Mit Kalk gebundener Sandgesteine können sehr hart sein, aber gegen Säure höchst anfällig. Quarzitische Sandsteine bieten das größte Spektrum in Härte und Widerstandsfähigkeit. Alte und prominente Bauwerke aus Sandstein (Kölner Dom, Reichstag) bestehen meist je nach Bauteil aus unterschiedlichen Sandgesteinen. Fassaden müssen anderen Beanspruchungen widerstehen als Böden, Podeste und Treppen. Fresken, Ornamente und Skulpturen bestehen wegen der Bearbeitungsfähigkeit meist aus weicherem Gestein. Entsprechend der Einsatzart lässt sich der perfekte Sandstein in großer Farbauswahl wählen.

Einsatzmöglichkeiten und Verwendungskriterien

Sandstein zu den am häufigsten vorkommenden Gesteinsarten weltweit. Abbauaufwand, Eigenschaften und Transport sind wichtige Preisfaktoren. Als Kies mit rundlichen Körnern und Splitt aus scharfkantigen Bruchsteinen ist quarzitischer Sandstein genauso gut geeignet wie als Schüttstein in Gabionen. Bei jeder Verwendung im Außenbereich müssen die mechanischen und Umweltbelastungen berücksichtigt werden. Regen und Luftschmutz greift säureempfindliche Sorten genauso an wie Tausalzrückstände auf Böden. Oft ist es zum Beispiel vorteilhaft, Podeste und Treppen aus härterem und widerstandsfähigerem Sandstein zu bilden als Balustraden und Geländer. Weichere und gleichzeitig sensiblere Sandsteine lassen sich gestalterisch leichter bearbeiten, halten aber kürzer. An Fassaden können die großen Flächen mit Schmuckelementen aus weicheren Gesteinen kombiniert werden. Je weicher der gewählte Stein, desto breitere Fugen braucht die geringere Maßhaltigkeit. Auch die Fleckenbildung steigt mit der Zunahme an Weichheit. Diese Faktoren bestimmen die Auswahl des Sandsteins als Mauerstein entscheidend. Geschützte und innen liegende Wände erlauben auch die weichsten Steinarten, die für den Außeneinsatz vollkommen ungeeignet sind.

Vorteile und Nachteile von Sandgesteinen

Vorteile Sandstein

  • Große Auswahl wegen weltweit hohen Vorkommen
  • Farbspektrum von fast Weiß über erdige, bräunliche Töne bis Grün
  • Individuelle Maserungen und Texturen je nach Art und Entstehungsort
  • Härtegrad je nach Einsatzart und Verwendungsort wählbar
  • Natürlich raue Oberfläche für Bodenbeläge
  • Glatt schleifbar an Fassaden und Wänden

Nachteile Sandstein

  • Je leichter zu bearbeiten, desto weicher und empfindlicher
  • Frostbeständigkeit stark vom Härtegrad und Bindemittel abhängig
  • Je rauer die Oberflächen, desto ausgeprägter die Fleckenbildung
  • Geringe Maßhaltigkeit und Ausdehnung bei Wärme erfordert breite Fugen
  • Fugenverfüllung muss exakt auf den Steintyp abgestimmt werden

Kniffe und Tipps zu Sandgestein

Naturstein variiert in seinen Vorkommen und Abbauorten, was auch und besonders für Sandstein gilt. Wer "sein" Gestein sucht, sollte ähnlich vorgehen wie bei der Suche nach dem Lieblingswein. Nach der Recherche, welcher Naturstein wo abgebaut wird, werden die Sandgesteine nach Aussehen und Eigenschaften vorsortiert. Generell gilt, dass Sandstein, anders als Wein, am besten möglich frisch gebrochen verarbeitet wird. Die natürliche Herkunft solche zweifelsfrei belegt sein, da vor allem Kalksandstein heute auch oft aus industrieller "künstlicher" Produktion angeboten wird.

Zurück zum Blog